Jetzt heißt es Abschied nehmen und es geht weiter mit dem Mietwagen zum Kruger Nationalpark, kurz vor dem Kruger decken wir uns in Phalaborwa mit ein paar Lebensmittel ein. Direkt nach der Einfahrt am Phalaborwa Gate machen wir einen Rundweg zum Sable Damm, da ist aber in der brütenden Mittagshitze nichts los. Enttäuscht fahren wir weiter und Diana sieht doch glatt direkt am Weg zwei Löwen im Schatten hecheln. Das nennen wir Anfängerglück und wir machen weitere Autofahrer auf die beiden Tiere aufmerksam, die etwas versteckt im Schatten liegen und aufgrund ihrer Farbe und Bewegungslosigkeit kaum zu erkennen sind.
Die Sonne bretzelt gnadenlos und wenn wir für Tier anhalten, dann machen wir natürlich das Auto und damit auch die Klimaanlage aus. Wir werden ziemlich gebraten, aber für zwei Elefanten direkt am Straßenrand auf der geteerten Hauptstraße zum Rest Camp Satara kann man schon ein bisschen schwitzen. Kurz später sehen wir ein bisschen weiter eine Gruppe von drei Elefanten. Heute scheinen wir gutes Karma zu haben. Kurz vor dem Rast Camp Satara treffen wir am Nsemani Damm eine Herde Elefanten und freuen uns mit den im Wasser spielenden Tieren, es sind auch paar kleine Elefantenkinder dabei, die nur zu süß anzusehen sind.
Ein paar Meter weiter steht in großer Elefantenbulle und rupft in aller Gemütsruhe kleine Bäume direkt an der Straße aus, als wäre er beim Straßenbau angestellt. Frank ist ziemlich nervös und lässt sicherheitshalber das Auto laufen, aber der Elefant ist völlig entspannt und lässt sich von uns nicht stören, er läuft sogar ein paar Minuten später aber die Straße und „arbeitet“ dort weiter.
Mittlerweile sind es über 40 Grad und wir werden im Auto echt gekocht. Wir machen eine kurze Rast im Satara Rest Camp und kaufen uns erst mal eine kühle Cola. Hier braien (grillen) Familien mit ihren Kindern und lassen sich nicht davon stören, dass das Camp nicht wirklich eingezäunt ist. Das ist auch eine seltsame Sache im Kruger, man darf unterwegs nicht aussteigen, aber es gibt ein paar Aussichtspunkte, das darf man auf eigene Gefahr aussteigen, hoffentlich wissen das nicht die Löwen.
Wir fahren weiter Richtung Olifants Rest Camp, wo wir auch die beiden nächsten Nächte verbringen werden. Auf dem Weg sehen wir ein paar Giraffen. Am Aussichtspunkt Olfants Lookout genießen wir die schöne Aussicht auf Olifants River und sehen weiter unten im Wasser ein paar Hippos und Krokodile, die man nur im Wasser erahnen kann. Diana ist es schon ein bisschen mulmig, aber anscheinend mögen die Tiere keine Touris. Wir fahren weiter zum Rest Camp, dort wird das Gate zum Sonnenuntergang geschlossen und wer bis dahin nicht in einem Rest Camp oder außerhalb des Parks ist, der wird mit einer saftigen Geldstrafe belegt. Wir beeilen uns lieber und checken in unser Häuschen ein. Die Rondavels, also runde Hütten mit Grasdach und Outdoor-Küche, liegen sehr malerisch oberhalb des Flusses, sind aber leider ziemlich spartanisch eingerichtet und riechen echt streng nach Desinfektionsmittel/Insektenvernichtungsmittel oder Holzschutzmittel. Wir sind ziemlich fertig und kaufen im Shop noch kalte Milch fürs Frühstück und ein kaltes Bier für Frank zum Abendessen. Nach einem kurzen Abstecher auf der Aussichtsterrasse gehen wir zurück zu unserer privaten Aussichtsterrasse und lassen uns den heißen Wind bei einer Tüte Chips um die Ohren wehen. Wir sind nach dem Duschen zu faul ins Restaurant zu gehen und gehen dafür lieber früh ins Bett, weil wir am nächsten Tag ganz früh los wollen
Übernachtung Rastlager Olifants im Kruger National Park
Südafrika Tag 8, Montag, 04.11.19
Der Wecker klingelt um 4:30 Uhr und wir machen uns langsam fertig. Die Nacht war ziemlich heiß und stickig, wir ziehen ohne Frühstück los. Wir haben unsere Essenssachen eingepackt und wollen lieber die Zeit nutzen. Das Tor wird um 4:30 aufgemacht und wir müssen bis 18:30 zurück sein (richtet sich nach Sonnenauf- bzw. -untergang). Auf dem Weg Richtung Balule Camp treffen unsere Freunde die Zebras, die golden im Morgenlicht leuchten und auch die Implas sind mit dabei. Zurück auf der geteerten Hauptstraße sehen wir ein Paar Giraffen am Straßenrand und denken uns, dass läuft doch echt gut.
Ein paar Meter weiter läuft uns eine Herde Impalas und Gnus über die Straße, die Tiere haben hier immer Vorfahrt und man darf auf den geteerten Straßen maximal 50 km/h und auf den ungeteerten Straßen maximal 40 km/h fahren, aber wenn man die Tiere sehen will, dann maximal 25-30 km/h sinnvoll. Ein paar Kilometer weiter am Nyamarhi Wasserloch sehen wir wieder ein paar Autos stehen. Also nachgefragt und dann sehen wir auch zwei Löwenpaare im Schatten liegen. Die Tiere sind echt faul und heben maximal den Kopf. Wir fahren lieber weiter und auf dem Weg zum Timbavati Picknick Site treffen wir auf zwei Elefanten und auch die Impalas sind dort unterwegs. Wir sehen zwei Autos am Straßenrand und fragen nach und ziemlich versteckt liegt ein Löwe und bewegt maximal den Kopf. Die Tiere sind beneidenswert faul.
Wir fahren weiter zum Timbavati Picknickplatz und dort gibt es wenigstens einen Aufpasser und ein paar Toiletten. Nach einer kurzen Pause sind wir die über das Wasserloch Girivana, wo leider nichts los ist, zum Nsemani Damm. Dort ist eine Herde Giraffen am Trinken. Die Tiere müssen dafür fast in die Beine weit abspreizen, damit sie an das Wasser kommen, die Tiere sind in diesem Moment schutzlos und sind entsprechend vorsichtig.
Wir möchten auch eine Pause machen und fahren zum Satara Rest Camp. Dort gibt es erst mal kühle Getränke und eine Pause im Schatten. Wir fahren weiter auf der ungeteerten Straße S100 und treffen wenig später an einem Flusslauf auf eine große Herde Elefanten, die sich aber leider ziemlich in den Bäumen versteckt. Später treffen wir auf ein Paar Giraffen. Aber auch die kleinen Tiere sollen nicht unerwähnt bleiben, wir sehen am Straßenrand eine Schildkröte und hoffen, dass diese nicht für Elefantendung gehalten und überfahren wird. Ein paar Minuten später laufen scheue Warzenschweine. über die Straße. Die Tiere sehen lustig aus, weil man im hohen Gras oft nur das aufgerichtete Schwänzchen sieht, das dient für die Jungen zur Orientierung.
Doch dann kommt das Highlight das Tages. Wir fahren die Hauptstraße weiter hoch und werden von einem Auto auf einen Leoparden aufmerksam gemacht. Direkt am Straßenrand spaziert das Tier durch das Gebüsch und ist aber kurz später verschwunden. Wir haben Blut geleckt und erhalten von einem anderen Fahrer die Info, dass sich ein paar Meter weiter zwei Leoparden paaren. Wir fahren die Ngsoto Loop und sehen die beiden Leoparden ziemlich verdeckt im Gras liegen und müssen dann aber auch zum Olifants Camp zurück. Unterwegs genießen wir den Sonnenuntergang und sehen zwei Elefanten am Straßenrand. Zum Abschluss des Tages gehen ins Restaurant und fallen todmüde ins Bett.
Übernachtung Rastlager Olifants im Kruger National Park
Südafrika Tag 9, 05.11.19
Früh am Morgen geht es wieder auf Pirschfahrt. Wir sehen zwei Elefanten an der geteerten Hauptstraße und fahren weiter zum Nwamanzi Lookout. Ein paar Minuten später stehen drei Autos am Straßenrand und über die heruntergekurbelte Fensterscheibe, fragen wir nach, was es zu sehen gibt. Es ist eine Herde Wilddogs, die anscheinend ihre Beute gegen vier Hyänen verteidigen. Das ist ein Schauspiel; die Hyänen sammeln sich und laufen in Richtung der Beute und die Wildhunde verjagen diese wieder. Die Hyänen gehen anscheinend leer aus. Dafür sehen wir ein paar Giraffen beim Frühstück und eine Herde Wasserbüffel.
Wir versuchen unsere Glück und fahren nochmal den Ngotso Loop, aber wir sehen nur eine Herde Affen, doch die Leoparden sind heute nicht zu finden, dafür weitere Giraffen beim Frühstück. Frank sieht einen Honey Badger, der eilig die Hauptstraße quert und ein paar Elefanten, die ebenfalls kreuzen und auch die Zebras wollen von A nach B. Wir machen eine kurze Rast im Satara Rest Camp und fahren noch mal zum Nsemani Damm, aber haben dort kein Glück bzw. sehen die angeblich versteckten Löwen nicht. Wir fahren weiter Richtung Tearoom Tshokwane. Wir haben an diesem Tag noch Glück und sehen noch auf dem Weg dorthin zwei weitere Leoparden. Einen ziemlich versteckt im Busch und ein paar Kilometer weiter einen weiteren Leoparden unter einem Baum mit seiner Beute, faul ausgestreckt.
Wir fahren weiter Richtung Restcamp Lower Sabie und nehmen noch zwei Aussichtspunkte mit. Wir halten am Orpen Dam und haben eine schöne Aussicht über die Landschaft und am Mlondozi Road den Nwagovil Lookout. Am Restcamp Lower Sabie angekommen, werden wir auf der Aussichtsterrasse von einer Herde Elefanten überrascht. Die Tiere grasen direkt vor dem Restcamp und wir wären gerne noch länger geblieben, aber wir müssen bis 18:30 Uhr den Park verlassen, weil wir heute außerhalb des Parks übernachten. Es geht also Richtung Ausgang nd auf den letzten fünf Kilometern läuft doch glatt noch ein Rhino über die Straße. So haben wir die Big Five zusammen (Löwe, Leopard, Büffel, Elefant und Rhino). Am Parkausgang werden wir kurz kontrolliert, gut, dass sich das Impala im Kofferraum ruhig verhält. ;-), dann geht es weiter zur Lodge.
Dort werden wir herzlich begrüßt und haben ein sehr schönes Zimmer. Wir duschen und treffen uns dann zum gemeinsamen Abendessen. Die beiden Besitzer sitzen mit am Tisch und wir treffen auf eine fünfköpfige deutsche Gruppe, drei Portugiesen und zwei Niederländer. Aber auch die tierischen Gäste sind nicht ohne, es kommt eine Herde Kudus bis zur Veranda und ein Buschbaby (South African Galogo) klaut die ausgelegten Bananenstücke.
Übernachtung Needles Safari Lodge, Marloth Park (ca. halbe Stunde von Kruger Nationalpark Gate Chrocodile Bridge)