Freitag, 12. Juni 2020
Heute ist der Tag der Tage. Das Wettervorhersage meldet strahlenden Sonnenschein und bis zu 25 Grad. Wir stehen früh auf und machen uns gegen 7:30 Uhr auf den Weg zum Parkplatz in Hinterstein. Auf diese Idee sind anscheinend auch andere Leute gekommen, in Bayern sind nach Ferien und der Freitag ein Brückentag. Außerdem ist es anscheinend seit Wochen der erste wirklich schöne Tag. Jedenfalls ist der große Wander-Parkplatz am Ortsausgang von Hinterstein bereits voll und im Dorf gibt es fast keine Möglichkeiten zu parken. Zum Glück hat eine geschäftstüchtige Oma die Lage erkannt und lässt die Autos für fünf Euro auf einer Wiese parken. Die Gute macht in zwei Stunden das Geschäft ihres Lebens, aber wir sind froh einen Parkplatz gefunden zu haben. Wir laufen schnell die zehn Minuten zur Bushaltestelle in Hinterstein zurück und es kommt auch ein Bus, der aber ziemlich voll ist, alle haben eine Mund-Nasen-Maske an. Es kommen immer mehr Leute und mit 15 Minuten Verspätung geht die Tour endlich los.
Wir fahren nur fünf Minuten bis zum Kraftwerk. (Haltestelle Auele), aber da wir die Wanderung zum Schrecksee vor ein paar Jahren schon mal gewandert sind, wissen wir, dass es besser ist, die Kräfte einzuteilen. Wir steigen mit mindestens 20 Leuten am Kraftwerk aus und es stehen auch schon einige Fährräder abgeschlossen am Zaun. Wir waren uns nicht sicher, ob das funktioniert, aber jetzt hat es ja mit dem Bus geklappt.
Wir laufen mit der Menschenmenge los, aber nach dem ersten fiesen Anstieg haben sich die Leute verteilt und jeder läuft in seinem Tempo. Am Mini-Stausee angekommen haben wir die erste steile Etappe gemeistert, wir laufen durch eine Alpwanne und kurz später geht es wieder ganz steil der Berg hoch. Der Felsweg ist gut begehbar und mit Seilen gesichert, aber ziemlich steil ansteigend. Nach dem steilen Anstieg sind wir aber noch nicht da, sondern müssen nach über zwei kleine weitere Hügel, bis der Schrecksee (1813 m) vor uns liegt. Die Mühe hat sich gelohnt, der Bergsee ist sehr schön, soll aber eiskalt sein. Nach einem kurzen Fotostopp laufen wir weiter um den See herum in Richtung Kastenkopf/Lahnerkopf.
Auf der Lahnerscharte erwartet uns ein sehr schöner Ausblick ins Tannheimer Tal. Nach dem Aufstieg auf den Kastenkopf (2129 m) sieht man sogar den Vilsalpsee. Wir laufen zum Schrecksee zurück und machen eine gemütliche Rast an einem ruhigen Ende des Sees. Gestärkt für den Abstieg machen wir uns auf den ebenso steilen Abstieg zurück zur Bushaltestelle am Kraftwerk. Zum Glück erreichen wir den vorletzten Bus und obwohl dieser schon ziemlich voll ist, bekommen wir noch einen Stehplatz, dank des netten Busfahrers. Wir haben ungefähr 1400 Höhenmeter überwunden und sind ziemlich erledigt. Wir müssen unbedingt nach Bier-Nachschub kaufen und danach sinken nur noch ermattet auf die Couch.
Die Statistik für heute:
Maximale Höhe: 2122 m
Minimale Höhe: 931 m
Gesamtanstieg: 1532 m
Gesamtabstieg: -1511 m